Der Verlauf der elektrischen Lastnachfrage über einen Tag ist stark schwankend. Er wird maßgeblich von der vorherrschenden Außentemperatur, den Lichtverhältnissen und den Nutzungsgewohnheiten beeinflusst.
Besonders ausgeprägt sind die in den Sommermonaten auftretenden Lastspitzen zur Mittagszeit, hervorgerufen durch die die intensive Nutzung elektrischer Verbraucher in privaten Haushalten, etwas abgeschwächt durch die Mittagspausen in den Betrieben. Die Abbildung zeigt typische Lastverlaufe von Werktagen (jeweils Mittwoch) zu den verschiedenen Jahreszeiten. Die Angaben zu Datum und mittlerer Tagestemperatur sind der Abbildung zu entnehmen.
Das Abrufen der elektrischen Energie für Kühlzwecke erfolgt durchaus zu Zeiten der Lastspitzen. Dieser Umstand bringt die elektrischen Verteilnetze und Erzeugungskapazitäten immer öfter an die Grenze der Belastbarkeit. Indizien dafür sind die sich in der jüngsten Vergangenheit häufenden Stromausfälle durch Leitungsüberlastungen, die so genannten „Black Outs“ am 14. August 2003 in den USA sowie am 12. Juli 2005 in Athen [15]. Weniger bekannt da undramatischer in ihrer Auswirkung sind die ebenfalls auftretenden „Brown Outs“. Unter dem Begriff versteht man einen Spannungseinbruch der Stromversorgung um 10 bis 15% über einen längern Zeitraum hinweg. Diese „Brown Outs“ gelten jedoch oft als Vorläufer von „Black Outs“.
Durch die Verwendung von Kältemaschinen mit alternativen Antriebsenergien können die Verteilnetze entlastet und Kraftwerkskapazitäten eingespart werden.
Datengrundlage sind viertelstündliche Mittelwerte (pm15) der elektrischen Lastnachfrage eines deutschen Versorgungsunternehmens im Zeitraum vom 1. Mai 1998 bis zum 31. April 1999.
Elektrischer Lastnachfrageverlauf für Werktage (Mittwoch) zu verschiedenen Jahreszeiten in Deutschland